Christian Joisten

Umgehungsstraße zwischen Wahn und Elsdorf: SPD fordert mit Nachdruck die notwendigen Beschlüsse zur Entlastung des Porzer Südens

Christian Joisten, direkt gewähltes Ratsmitglied für Wahn, Wahnheide, Lind, Libur, und Lutz Tempel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Porzer SPD-Fraktion, fordern als Vertreter der hauptsächlich betroffenen Stadtteile nach dem Scheitern eines Dringlichkeitsantrages im Kölner Stadtrat nochmals nachdrücklich die notwendigen Beschlüsse zur Anbindung der Umgehungsstraße Porz/Zündorf an die Autobahn zwischen Wahn und Elsdorf.

„Wir waren sehr froh, dass sich nach monatelangen Diskussionen alle Porzer Parteien hinter einem Antrag versammeln konnten, der die Stadtverwaltung mit der zeitnahen Durchführung entsprechender  Machbarkeitsuntersuchungen beauftragte“ erklärt Lutz Tempel die Ausgangslage.

„Umso unverständlicher ist jedoch, dass ein mit den Porzer Beschlüssen nahezu gleich lautender Dringlichkeitsantrag im Rat der Stadt Köln nicht auf die Tagesordnung genommen werden konnte.“ ergänzt Christian Joisten. „Grüne und FDP waren nicht bereit, diese Dringlichkeit zu unterstützen und wesentliche Akteure der CDU haben sich nicht weiter gekümmert – so darf man aber nicht mit einem der wichtigsten Porzer Anliegen umgehen! Denn die Dringlichkeit ist in dieser Sache aktuell von zentraler Bedeutung, da das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der A 59 auf sechs Spuren bereits kurz vor dem Abschluss steht und eine mögliche Anbindung der Umgehungsstraße dort zwingend berücksichtigt werden muss. Wenn wir als Stadt Köln nicht in diesem Jahr noch ein deutliches Signal an das Land senden, wird es diese Lösung in den nächsten 50 Jahren nicht mehr geben können“ erläutert Christian Joisten die Situation.

Bereits im März haben die beiden hauptbetroffenen SPD-Ortsvereine, Porz-Mitte/Zündorf/Langel und Porz-Südost, in einer gemeinsamen Vorstandssitzung diese schon mehrere Jahre alte Lösung nochmals bekräftigt und seitdem mehrfach in die Bezirksvertretung Porz eingebracht.

Lutz Tempel erläutert: „Weiterhin ist nach unserer festen Überzeugung die direkte Anbindung der Umgehungsstraße Zündorf, der L 82n, an die A 59 zwischen Wahn und dem Flughafenanschluss, ggf. in Verbindung mit einer Doppelanschlussstelle, die beste Lösung. Diese Trassenführung zwischen den Ortsteilen Wahn und Elsdorf, genannt „Variante 6n“, wurde zu recht vor nunmehr 17 Jahren zwischen den Parteien gemeinsam vereinbart und vorangetrieben.“ Lutz Tempel erinnert daran, dass die Porzer CDU diesem Vorschlag damals zunächst skeptisch gegenüberstand, nach einem Gespräch im April 2000 mit dem NRW-Ministerium (siehe Anlage) jedoch umschwenkte, so dass diese am 15. Juni 2000 gemeinsam als sinnvollste Variante festgelegt wurde.

Christian Joisten erinnert daran, dass die positive Entwicklung abrupt endete, als die Trasse 2006 unter der damaligen schwarz-gelben Regierung Rüttgers im Landesbedarfsplan als nachrangig eingestuft wurde. Er erklärt: „Wir haben nie verstanden, warum die Variante 6n so schlecht bewertet worden ist. Jedenfalls war die Trasse zunächst politisch tot, so dass die Suche nach Alternativen begann. Und als solche sollte eine modifizierte Trassenführung der ohnehin geplanten Verlängerung der Ortsumgehung Niederkassel bei Libur dienen. Diese als L 274n bekannte Straßenführung sollte aus Gründen des Naturschutzes, der den Grünen besonders wichtig war, nun nach Lind zum Porta-Kreisel geführt werden. Dem Engagement des örtlichen Landtagsabgeordneten Jochen Ott war es zu verdanken, dass es in dieser Phase überhaupt weitere Optionen gab, um die Verkehrsprobleme kurzfristig zu lösen. Denn auch die L 274n war unter Ministerpräsident Rüttgers zurückgestuft worden.“

Nun ergibt sich allerdings wieder eine neue Situation durch die geplante Autobahnquerung. „Deren mögliche Trassenvarianten müssen allesamt bis zur abgeschlossenen Planung freigehalten werden“ erläutert Lutz Tempel, „so dass nun vollkommen unklar ist, wo eine Trassenführung der L 274n an die Autobahn enden kann. Daher ist auch unklar, ob die Führung von Zündorf aus zur Anschlussstelle Lind überhaupt möglich ist. Davon abgesehen ist derzeit ebenfalls nicht klar, ob eine parallele Trassenführung zur neuen Autobahntrasse überhaupt förderfähig ist. Vor diesem Hintergrund erscheint es uns dringend geboten, die Variante 6n als Umgehung für Zündorf, Porz und Wahn nun endgültig zu forcieren.“

Abschließend erklärt Lutz Tempel: „Wir werden weiterhin alles in unserer Macht stehende tun, um die Variante 6n umsetzen zu können. Es wäre toll, wenn das doch noch gelänge und die neue schwarz-gelbe Regierung den Fehler der vorherigen schwarz-gelben Regierung nach über zehn Jahren korrigieren würde.“ Und Christian Joisten ergänzt: „Wir werden auf jeden Fall dafür sorgen, dass dieses Thema im nächsten Verkehrsausschuss des Kölner Stadtrates eine Rolle spielen wird – dann wird sich zeigen, wie ernst es alle anderen Akteure mit den Porzer Anliegen meinen.“

Nachfolgend noch einige Dokumente zur 17-jährigen Historie dieses Projektes:

001204_PA_Umgehungsstraße

001204_PA_Umgehungsstraße_Kommentar

Verkehrskonzept StEA 2000