Spätestens durch die Vorkommnissen in der Flüchtlingsunterkunft in der Westerwaldstraße im Februar wurde deutlich, wie wichtig es ist, den Flüchtlingen seriöse und vertrauenswürdige Ansprechpartner anzubieten, damit diese nicht auf dubiose und bis dato völlig unbekannte vermeintliche Hilfsorganisationen angewiesen sind! Die Menschen, die zu uns geflohen sind und zu Beginn ihres Aufenthalts teilweise in Turnhallen oder sonstigen Massenunterkünften untergebracht werden, benötigen eine unabhängige Anlaufstelle um Sorgen, Nöte und Beschwerden angstfrei loswerden zu können. „Daher fordert die SPD-Ratsfraktion die Einrichtung einer unabhängigen Ombudsstelle mit einer an den aktuellen Flüchtlingszahlen orientierten bedarfsgerechten Personalausstattung“, so der integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Christian Joisten.
In Köln leben derzeit knapp 13000 Flüchtlinge mit zunehmender Tendenz. Die Verwaltung schafft es nach wie vor nicht, adäquate Unterkünfte in erforderlicher Zahl für die zu uns kommenden Menschen einzurichten, da angebotene Grundstücken und Gebäude aus formalen Gründen regelmäßig abgelehnt werden.. Daher mussten mittlerweile auf das Stadtgebiet verteilt 27 Turnhallen zur Unterbringung hergerichtet und damit dem Schul- und Vereinssport entzogen werden. Daneben gibt es weitere Massenunterkünfte, die sich für eine dauerhafte Unterkunft nicht eignen. Der Alltag in diesen großen Einrichtungen gestaltet sich schwierig und teilweise nicht konfliktfrei.. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen und Beschwerden. „Den Menschen fehlt dann eine unabhängige Anlaufstelle, der sie sich uneingeschränkt anvertrauen können“ so Joisten. „Wir brauchen eine ausreichende Anzahl an Ombudsfrauen und Ombudsmännern, die auf die Belange der Flüchtlinge, eventuell auch geschlechterspezifisch eingehen können“ sagt Michael Paetzold als sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Die Verwaltung soll ein Konzept erstellen und Vorschläge zur Behebung der Sprachbarrieren mit berücksichtigen. „Der von der Verwaltung vorgelegte Vorschlag für eine Personalstelle ist aus unserer Sicht bei weitem nicht ausreichend. Damit die angedachte Ombudsstelle ihre Rolle niedrigschwellig aber breitest möglich wahrnehmen kann, bedarf es nach unserer Überzeugung eines Teams von Ombudsfrauen und – männer im Umfang von mehreren Vollzeitstellen, die unabhängig von Stadtbezirksgrenzen aber in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Unterbringungsvarianten und -bedingungen vor Ort Präsenz zeigen können.“ so Joisten abschließend.