Am vergangenen Wochenende teilte die Stadtverwaltung mit, dass die Turnhalle des Porzer Stadtgymnasiums noch in dieser Woche zu zur Unterbringung von ca. 200 Flüchtlingen umgebaut wird.
Dazu der Porzer SPD-Vorsitzende Ingo Jureck: „Die hohe Anzahl der unterzubringenden Flüchtlinge rechtfertigt diese Notmaßnahme. Die Sanitäranlagen sind in einem guten Zustand, die Halle ist groß und sie kann zeitnah für eine vernünftige Unterbringung der Flüchtlinge genutzt werden. Wir machen uns allerdings auch große Sorgen um die Porzer Sportvereine. Die Schließung hat gravierende Auswirkungen auf Trainings- und Wettkampfbetrieb. Ligaspiele in Badminton und Basketball entfallen, Ersatzzeiten und alternative Räumlichkeiten stehen nicht zur Verfügung. Es ist zu befürchten, dass die Einschränkung des Sportangebotes bei dem betroffenen Verein zu Mitgliederschwund führt und gar die wirtschaftliche Existenz gefährdet. Der Sport in Porz braucht eine Perspektive. Die Flüchtlingsunterbringung in einer Sporthalle darf nur die allerletzte Option sein.“
Jureck kritisiert auch die mangelnde Kommunikation mit den Betroffenen: „Bereits vor mehr als vier Wochen wurde die Halle auf ihre Eignung zur Flüchtlingsunterbringung überprüft. Warum suchte die Fachverwaltung nicht bereits in dieser Phase das Gespräch mit dem betroffenen Sportverein, der dann quasi ‚überfallartig‘ aus der Presse von der Schließung erfährt?“
Christian Joisten, Porzer Stadtverordneter und integrationspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion fordert eine zeitnahe Prüfung von alternativen Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge: „In Köln haben wir die Option diskutiert, auf nicht genutzten Parkplätzen oder Sportanlagen schnell verfügbare Hallen in Leichtbauweise zu errichten. Sie lassen sich besser einrichten und bieten wesentlich mehr Privatsphäre als große Turnhallen. Von der zuständigen Fachverwaltung erwarte ich, dass sie Möglichkeiten schnell prüft, um die derzeit genutzten Turnhallen kurzfristig wieder zu räumen.
Wir Sozialdemokraten verschließen uns auch in Porz nicht der dringenden Aufgabe, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Das haben wir an verschiedenen Standorten mehr als einmal unter Beweis gestellt. Der Stadtbezirk Porz schultert schon jetzt einen hohen Anteil der gesamtstädtischen Lasten. Auch Sportvereine leisten über ihre vielfältigen Angebote einen erheblichen Beitrag zur Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderer. Deshalb fordere ich nochmals dringend die umgehende Prüfung möglicher Unterbringungsalternativen, um die Existenz des Vereins wie auch die soziale Engagement des Sports insgesamt nicht zu gefährden.“