Christian Joisten

Gedanken und Grüße zum muslimischen Opferfest und jüdischem Versöhnungsfest

yom-kippurHeute ist ein besonderer Tag: Der höchste Feiertag der Juden fällt auf den selben Tag wie der höchste Feiertag der Muslime! Versöhnungsfest (Jom Kippur) und Opferfest an einem Tag – das kommt nur sehr selten vor und soll vielleicht die Botschaft vermitteln, dass das Jahr 2014 im Zeichen des Friedens und der Versöhnung ZWISCHEN diesen beiden bedeutenden Religionen stehen sollte!

Landestypisches Gericht, T?rkei

In jedem Fall sollten wir diesen Tag zum Anlass nehmen, um das friedliche Zusammenleben von Juden, Muslimen und Christen in unserem Land und vor allem in unserer Stadt zu betonen und weiter zu intensivieren. Denn wir alle zusammen sind „Kölle“ und bereichern mit unseren Festen und Traditionen diese schon seit Jahrhunderten bunte und gesellschaftlich fortschrittliche Stadt.

So ist das jüdische Leben in Köln fast so alt wie die Stadt selbst und die Jüdische Gemeinde in Köln ist die älteste Gemeinde nördlich der Alpen. Aber auch das islamische Leben gehört spätestens seit dem Anwerbeabkommen mit der Türkei 1961 zu Köln, da die Menschen muslimischen Glaubens als Arbeitskräfte gekommen aber als Menschen und Bürger dieser Stadt hier heimisch geworden sind. Äußerliches Zeichen dafür sind die vielen Moscheen in Köln,  allen voran die neue Zentralmoschee in Ehrenfeld!

Vor diesem Hintergrund haben weder antisemitische noch antiislamische Töne oder Parolen Platz in dieser Stadt! In Köln leben Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen friedlich zusammen und da wo es Spannungen gibt, haben wir Institutionen und Gremien, wie den Integrationsrat oder den Rat der Religionen, in denen wir diese besprechen und produktiv lösen können.

Die allermeisten Probleme in dieser Stadt haben allerdings weder einen religiösen noch einen kulturellen Hintergrund sondern höchstens einen sozialen! Und diese sozialen Probleme müssen wir gemeinsam angehen und bewältigen – die Politik mit Vorschlägen und Beschlüssen zur Bekämpfung sozialer Benachteiligung und alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt mit ihrem individuellen Beitrag, um diese umzusetzen und mit Leben zu füllen!     

In diesem Sinne wünsche ich allen Menschen muslimischen Glaubens eine frohes Opferfest (Kurban bayraminiz kutlu olsun oder Id Mubarak) und allen Menschen jüdischen Glaubens ein frohes Versöhnungsfest („Eine gute Besiegelung“).

Schalom und Salam!